Die Imagi Nation in Trance

Lucziga-Aguresz. Hoffnungsvoll, ja sogar euphorisch nahmen politische Beobachter den 2521 vorgestellten Looke-Harmer-Plan zur Kenntnis. Das Prestigeprojekt von Außenkommissar Simen Looke-Harmer (SDA) sollte die Imagi Nation zu einem lebensfähigen und demokratischen Staat heranwachsen lassen, der ein fortwährender Stachel in der mit Hornhaut bedeckten Ferse Alfons Gurlarsk werden sollte. Doch die damals durchaus hohen Erwartungen wurden bislang herbe enttäuscht.

Hackviehhaufen Wallask

Die Regierung in Wallask zeigte sich gegenüber des einflussreichen imaginären Adels machtlos, der den Bau des Flughafens mit seinen Veto-Rechten verhinderte und sich auch sonst mit Vorliebe der Sabotage der Demokratisierungsbemühungen und dem Schaukeln der eigenen Eier widmete. Dazu kommen der Mangel an Fachkräften und die neuerdings auch atomar bestückte Drohkulisse des irren Diktators aus Tranceheaven – eine ziemlich ungenießbare Mischung. Da ist es kein Wunder, dass viele mit den Fortschritten des Planes unzufrieden sind und der Außenkommissar sowohl durch die Regierung als auch durch die Opposition zunehmend unter Druck gerät. Schließlich gilt die infrastrukturelle und wirtschaftliche Entwicklung der Inseln als unerlässlich, um eine zentrale Machtausübung zu gewährleiste und die Bevölkerung für die Demokratie begeistern.

Mehr Mashta wagen?

„Kjamon muss mehr Mashta wagen!“ – diesen Ausspruch hört man seit letzter Woche von vielen Menschen aus dem politischen Lucziga-Aguresz. Seit einem Telefonat mit dem bündischen Botschafter in Neu Knossos, Miwla Parhalas (der auch in der Imagi Nation akkreditiert ist) hat Außenkommissar Simen Looke-Harmer den imaginären Adel als Hauptwiderstand gegen die Demokratisierung der Imagi Nation ausgemacht. Da liegt es Nahe, in guter mashtistisch-hanstadistischer Tradition den Adel abzuschaffen oder zumindest seine Macht zu begrenzen. Doch das ist leichter gesagt als getan, denn außer dem Bund verfügt die kleine Inselnation über praktisch keine Unterstützer, die dieses schwierige Unterfangen unterstützen könnten. Zwar wäre die Imagi Nation eine willkommene Gelegenheit für die IADN, um ihre Präsenz im Karpatenraum zu stärken, doch das Bündnis ist schon seit mehreren Jahren in einem erbitterten Machtkampf zwischen Hardlinern und Moderaten gefangen, der es praktisch handlungsunfähig macht und 2521 sogar zum Austritt Haladiens führte.

Guter Rat ist teuer

Doch wie lässt sich die Imagi Nation nun aus dieser Trance aufwecken? Diesbezüglich herrscht in L.A. ein wenig Ratlosigkeit. Einer der möglichen Auswege ist ein verstärktes Engagement anderer ausländischer Mächte. Morgen soll sich deshalb die bündische Botschafterin in Allmeeren, Marit Nylund, mit dem allmeerischen Ministerpräsidenten Frådjaf dem Skårsten treffen, um für eine in der Imagi-Nation-Frage aktivere allmeerische Politik zu werben. Es bleibt allerdings fraglich, ob dies den sprichwörtlichen Bock in der Imagi-Nation-Frage tatsächlich umstoßen kann oder das Land weiterhin in tiefer Trance versinkt. Für die Imagi Nation wäre das Scheitern der Demokratisierung sicherlich eine Katastrophe und eine Tragödie und für Looke-Harmer eine Niederlage, die das Ende seiner politischen Karriere bedeuten könnte.

Mari Valbe, Leiterin des Politik-Ressorts und stellv. Chefredakteurin

Imagi Nation: auf dem Weg zur Randerscheinung

Emanuel Kjamon, seit 2521 kommissarisches Staatsoberhaupt und Regierungschef der Imagi Nation steht mit seinem Vorhaben vielleicht vor dem Aus. Der Looke-Harmer-Plan greift nicht wie erhofft, das poliische Interesse im Land ist gering. Dass sich das Volk der Imagi Nation nicht zur Demokratie bekennen will, stärkt den SKS und die Positionen des Diktators Alfons Gularsk – gleichzeitig wird die Position Kjamons geschwächt. Ein Kommentar von Sir Læð von Måsøschcer

Die letzte Parlamentswahl in der Imagi Nation liegt nun drei Jahre zurück, aufgestellt hat sich lediglich die Freiheitspartei von Emanuel Kjamon. Die Zahl der abgegebenen Stimmen lag damals deutlich unter der Zahl der formalen Parteimitglieder der Freiheitspartei, das geringe Interesse an politischer Partizipation hat sich seither kaum geändert. Präsident Emanuel Kjamon hat im Jahr 2521 verlauten lassen, dass er seine Präsidentschaft sowie die Regierungsaufgaben lediglich Kommisarisch aufnehmen will. Die ITUF hat die politischen Prozesse im Land beobachtet, die Einparteien-Regierung konnte jedoch trotz aller wohlwollenden Bemühungen von unabhängigen Diplomaten der ITUF nicht als Demokratie anerkannt werden.

Bereits 2521 soll die nächste Parlamentswahl veranlasst werden – politische Parteien neben der Freiheitspartei haben sich seither jedoch nicht gebildet. Mutmaßungen über die Gründe des drohenden Scheiterns gibt es viele. Die geringe Bevölkerungszahl und die infrastrukturelle Isolierung der einzelnen Inseln lässt sich schwer mit einem zentralen Verwaltungsapparat vereinen. Zudem gehörte die Demokratie nie zu der Tradition der Imagi Inseln – anders als deren Einheit. Da die außenpolitische Wirkung der Imagi Inseln mangels nennenswerten wirtschaftlichen oder militärischen Positionen unerheblich ist – Kjamon weigert sich beständig, ein eigenes Militär aufzubauen oder Truppenstützpunkte zu akzeptieren, die den Zweck der Sicherung der Souveränität der Imagi Nation übersteigen – finden nennenswerte Entscheidungen, die die Menschen im Land betreffen, tendenziell uaf Kommunaler Ebene statt. Es ist demnach nicht das generell fehlende Interesse an der Politik per se, sondern viel mehr die fehlende Betroffenheit, welche eine Hürde für politische Partizipation darstellt.

Zudem wusste Kjamon, dass zum Erfolg seines Vorhabens, die Imagi Nation von der Trance Nation abzuspalten, die Beteiligung der reichen Adelsgeschlechter der Imagi Nation von großer Bedeutung war, weshalb er mit dem Prinzip der Konsens-Demokratie einen vielleicht unmöglichen Spagat versuchte. Der lokale Einfluss der Adelsgeschlechter Übersteigt häufig die Kompetenzen der Regierung unter Kjamon. Die – mangels Nationalversammlung ebenfalls völkerrechtlich als kommissarisch anzusehende – Verfassung des Landes räumt dem Adel weitreichende Kompetenzen bis hin zu einem Veto Entscheid und Initiativ-Verordnungen ein. Mit anderen Worten: Die Emanzipation der Imagi Nation von der Trance Nation ist vielleicht mehr eine Emanzipation des Imagi-Adels von der Trance Nation: Ein Problem, welches sich durch den Looke-Harner-Plan nicht lösen lassen konnte. Dabei handelt es sich (Talh Qint berichtete) um ein Hilfspaket des Bündnisses Freier Städte (BFS), welches mit der Zielsetzung der Infrastrukturförderung große Hoffnungen auf sich ziehen konnte. Das traurige Fazit nach drei Jahren: Der Fond von über 600 Mio Balm wurde kaum angerührt. Der Wallaski-Adel verhinderte den Bau eines eigenen Flughafens, es mangelte an Fachpersonal, Unternehmer aus dem Ausland hatten aufgrund der Nähe zur Trance Nation bedenken und weigerten sich, Aufträge in der Imagi Nation anzunehmen. Nach den Gerüchten betreffs Atomwaffentests durch die Trance Nation verschärfte sich diese Situation drastisch. Das Ministerium für Infrastruktur und Aufbau (Das fatalerweise ebenfalls mit Kjamon als Minister besetzt ist) gab auf Anfrage des NN an, dass zum Ende des Kalenderjahres 2523 rund zwei Drittel der überhaupt bestehenden Kooperationsverträge durch die Projektpartner annuliert wurden.

Die außergewöhnliche Situation der Imagi Nation ist schwer zu beurteilen. Zum einen ist nachvollziehbar, dass sich mächtige Partner wie die IADN mangels demokratischer Strukturen bislang weigern, der IN offiziell beizustehen – zum anderen hat die herbe Kritik Kjamons am Asgarden Pakt auch dort für unruhiges Fahrwasser gesorgt. Die Unabhängigkeit der Imagi Nation wurde beispiellos diplomatisch herbeigeführt: Es gab keine Revolte, kein Tropfen Blut wurde im Zuge dieser Revolution vergossen. Aber letztlich ist es ein Putsch gewesen, der primär von einem Einzelnen ausging: nämlich Kjamon selbst, welcher nun als Staatsoberhaupt eines agiert, welches schon lang vor dem Anschluss an die Trance Nation und der späteren Eingliederung an den Staatenbund karpatischer Staaten an wenig anderes als Oligarchien und Aristokratien gewohnt war. Für den Alltag der Einwohner der Imagi Nation hat sich wenig geändert. In einem auf der Plattform Shørtshot viral gegangenen Video fasst ein Passant die Änderungen nach der Revolution knapp wie folgt zusammen: „Kjamon statt Kjamon und es gibt wieder Pellkartoffel.“

Kjamon regiert ein Kjamon Kabinett. Neben seiner Funktion als Staatsoberhaupt und Regierungschef bekleidet er vier von insgesamt sieben Ministerposten. (Ministerium für Infrastruktur und Aufbau, Innenministerium, Außenministerium, Ministerium für Kultur und Bildung werden durch Kjamon als kommissarischen Minister geführt. Das Familienministerium führt die 17-Jährige Jungpolitikerin und Tochter des Staatschefs Felicitas Kjamon an, Minister für Digitalisierung und Umweltschutz ist der 82-Jährige Hermann August von Frohstein, Schwiegervater Emanuel Kjamons an. Das Ministerium für Nachhaltigkeit und Agrarwirtschaft wird von einem Mann Namens Thomas Tamsbrückstein geführt – der Gerüchten Zufolge zur falschen Zeit am falschen Ort war und zunächst gegen seinen Willen als Minister vereidigt wurde. Später bekannte er sich allerdings zu seinem Ministerium und blieb seither weitestgehend untätig. Er ist kein Mitglied der Freiheitspartei.)

Formal gesehen hat Präsident Kjamon damit sogar mehr Machtansprüche als Alfons Gularsk in der Trance Nation; ein vielleicht ungerechter Vergleich, da die Machtstrukturen in der Trance Nation anders als in der Imagi Nation nicht durch Wahlen beeinflusst werden können und die Herrschaft des Gularsk de facto und de jure unanfechtbar ist. Dennoch steht Kjamon mit seiner Regierung international in keinem guten Licht. Für seinen guten Willen gibt es – und das ist ihm durchaus bewusst – keinen Garanten außer seiner eigenen Aussagen. Er will an der Wahl im Jahr 2525 festhalten. Unabhängige Wahlbeobachter der ITUF (welche Kjamon im Zuge der Unabhängigkeitserklärung der Imagi Nation eplizit gefordert hat) bestätigen, dass die Vorbereitungen der Parlaments- und Präsidentschaftswahlen allen Regularien entsprechen. Eine geheime, gleiche und direkte Wahl ist demnach durchaus gewährleistet. Ändert sich allerdings nichts an der Parteienlandschaft, dann bleibt die Zahl der wählbaren Parteien weiterhin bei eins.

Bereits vor den Wahlen 2521 war die Sorge verbreitet, dass eine Einflussnahme durch die Trance Nation oder den SKS auf die Wahlen gegebenenfalls die Souveränität der Imagi Nation beeinflussen könnten oder die Demokratie gefährden. Stattdessen scheint der Triumph des Gularsk ein anderer zu sein. Gularsk muss keinen Einfluss auf die Wahlen nehmen, er muss keine eigene Gularsk-nahe Partei in der Imagi Nation etablieren und so einen Wiederanschluss an die TN erzwingen. Gegenwärtig scheint es ausreichend, dem Scheitern der Demokratie zuzusehen und auf einen natürlichen Anschluss der Imagi Nation an die Trance Nation zu hoffen. Immerhin zeigt ein Meinungsspektrum des Norsbrôker Nystabladen, dass ein signifikanter Teil der befragten Einwohner der Imagi Nation einem Wiederanschluss an die TN nicht kritisch gegenüberstehen.

Kjamon steht unverändert vor der Herausforderung eine Demokratie zu etablieren, wo naturgegeben nie eine Demokratie vorhanden ist. Die Emanzipation der Imagi Nation ist noch nicht abgeschlossen: Formal ist sie Unabhängig von der Trance Nation – die Unabhängigkeit vom Adel wäre riskant und überaus kostspielig – Experten zufolge aber der vielleicht einzige Weg aus der Krise. Hierfür wären allerdings Kompensationszuwendungen anderer Verbündeter Staaten erforderlich – die Bündnispolitik der Imagi Nation ist allerdings ähnlich karg wie das Interesse seines Volkes an einer Demokratisierung. Ein furchtbares Dilemma einer alleingelassenen Nation.

Sir Læð von Måsøschcer ist seit 2515 für das Norsbrôker Nystabladen in den Südkarpaten unterwegs und kommentiert das dortige politische Geschehen.

Lutanis Gulantir erwartungsgemäß Kandidat der CEaA für die Wahl zum Begam – Virana Gruttmann als Vize-Begum nominiert

Finrod, 12. Kaja 2524 (13.03. GZR) Begam Lutanis Gulantir hat sich bei den Vorwahlen der Demokraten der UAF (CEaA) erwartungsgemäß durchgesetzt und steht als Kandidat seiner Partei für die Begamwahl am 15. Ykin 2524 (15.11. GZR) fest. Der Amtsinhaber, der ohne ernstzunehmende Gegner ins Rennen gegangen war, gewann ausreichend viele weitere Delegiertenstimmen. Die offizielle Nominierung wird bei einem Parteitag im Sommer vollzogen.

Zavaran und Saonar pfui – Gruttmann hui

Eine Überraschung war hingegen seine Ankündigung, mit wem er als Vize ins Rennen gehen will. Hatten alle Urana Zavaran (Vize-Statthalterin von Korangar und Co-Vorsitzende der CEaA der UAF) bzw. Lula Saonar (Aniona für Finanzen der UAF und ebenfalls Co-Vorsitzende der CEaA der UAF) auf dem Ticket, berief Lutanis Gulantir die unionsweit eher unbekannte Aniona für Soziales von Mi Wath, Virana Gruttmann (Bild), zur Kandidatin als Vize-Begum.

Helmar von Huncis, Feanaro Times

Geht Vize-Begam Jondaro Kifalas als Richter an das UAF-Verfassungsgericht?

Finrod, 21. Mart 2524 (01.03. GZR) Zwei Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. Zum einen endet die Amtszeit von Stinar Stulmano, Richter am UAF-Verfassungsgericht, am 22. Fean 2524 (31.12. GZR). Zum anderen findet am 15. Ykin 2524 (15.11. GZR) die Neuwahl des Begam statt. Vize-Begam Jondaro Kifalas (Bild) hatte von Anfang an betont, dass er nur für eine Amtszeit zur Verfügung stehen wird.

Da er vor seiner Wahl zum Vize-Begam der UAF am 15. Ykin 2521 (15.11. GZR) Generalstaatsanwalt des UAF-Unionsstaates Feanaro war, scheint ein Wechsel zurück in die Judikative nicht ausgeschlossen.

Aus dem Umfeld von Begam Lutanis Gulantir war zu erfahren, dass er sich nach den Vorwahlen am 20. Kaja 2524 (20.03. GZR) äußern werde, mit wem er in die Begam-Wahl am 15. Ykin 2542 (15.11. GZR) gehen werde. Vielleicht nominiert er ja eine Frau. Genug hochkarätige Auswahl hat die CEaA auf jeden Fall zu bieten. Und dann müssen wir uns eventuell an einen neuen Titel gewöhnen: Vize-Begum statt Vize-Begam.

Helmar von Huncis, Feanaro Times

Die Kristallbaronie hat einen neuen Erbbaron

Rosenstiel, 16. Mart 2524 (24.02. GZR) Nach einem Jahr im Koma starb Erbbaron Prestos Anders. Da sein Sohn, Tosper Anders (Bild), gerade erst siebzehn Jahre alt wurde, änderte das Kristallparlament die Erbfolge dahin gehend, dass er bereits mit 17 Jahren Erbbaron werden konnte.

Damit ist Tosper Anders der jüngste Erbbaron in der Geschichte der Kristallbaronie Anders und Rosenstiel (KAR).

Kail Langollo, Kristallzeitung Rosenstiel

Die Kristallbaronie hat gewählt – Thegon Folper neuer Kristallmeister

Rosenstiel, 6. Mart 2524 (15.02. GZR) Bei den diesjährigen Wahlen zum Kristallparlament der Kristallbaronie Anders und Rosenstiel (KAR) blieb alles beim Alten. Die Wählenden waren beständig in ihrer Meinung und machten erneut die Monarchistische Kristallunion (MKU) zur stärksten Kraft.

  • Monarchistische Kristallunion (MKU)
  • 60,02 % (2520 = 60,2 %) – 61 Sitze (unverändert
  • Kristalldemokraten (KD)
  • 39,98 % (2520 = 39,8 %) – 40 Sitze (unverändert

Da der bisherige Kristallmeister Luwe Dralperi auf eine erneute Kandidatur verzichtet hatte, war die Wahl eines neuen Regierungschef notwendig.

Auf den Kandidaten der MKU, Thegon Folper (Bild), entfielen 79,65 %. Sein Gegenkandidat von den KD, Tariel Lalathil, kam auf 20,35 %.

Prinzbaron Tosper Anders vor Thronbesteigung?

Nichts Neues gibt es aus dem Kristallpalast zu vermelden. Erbbaron Prestos Anders liegt seit nunmehr über einem Jahr im künstlichen Koma. Erbbaronin Borata Anders führt seither als Regentin die Amtsgeschäfte. Da Prinzbaron Tosper Anders vor einigen Tagen das siebzehnte Lebensjahr vollendet hat, wird damit gerechnet, dass er in Kürze die Nachfolge seines Vaters antreten wird.

Kail Langollo, Kristallzeitung Rosenstiel

Jahresrückblick 2523 – MIDWAY-Katastrophe überschattet das Jahresende

Finrod, 19. Fean 2523 (28.12. GZR) Was war wichtig und interessant im zu Ende gehenden Jahr? Die Redaktion der Feanaro Times hat einen kleinen Rückblick zusammen gestellt:

Wall 2523 (Januar GZR)

Lula Saonar, Aniona für Finanzen der UAF, startet als die beliebteste Politikerin der Unionsrepublik ins neue Jahr. Daran ändert sich bis zum Jahresende auch nichts.

Diet 2523 (Februar GZR)

Tolrad Tiam übernimmt das Traineramt beim RB Feanaro Erigon. Sein Vorgänger hatte das Missfallen von RB-Präsident Ulan Hoes erregt und musste gehen.

Kaja 2523 (März GZR)

Lotan Cren wird in einer beispiellosen Aufholjagd zum neuen Obmann von Ancalim gewählt. Hätten ihm das zum Beginn des Wahlkampfes knapp fünf Prozent zugetraut, erhielt er am Wahltag 67,02 Prozent Zustimmung.

Mudo 2523 (April GZR)

Prof. Dr. Dr. Frindor Halemgard (Bild links) übernimmt die Leitung des ASC-Medocenters auf Jasny. Er hatte zusammen mit einem Team aus Medizinern und Biologen das sog. Kryostase-System entwickelt. Obwohl erste Versuche mit Hackvieh und später Primaten erfolgversprechend verliefen, wurde es bisher nicht am Menschen erprobt. Das erfolgte erzwungenermaßen erst Ende 2523, als im Zuge der MIDWAY-Katastrophe keine andere Möglichkeit zu Verfügung stand, um den lebensgefährlich verletzten Alt-Begam Nodecano Furyatan zu retten.

Luch 2523 (Mai GZR)

Cajo T. Abeja III. (Bild) rechts) bleibt Tur-Anion der UAF. Obwohl es Usus ist, zur Mitte der Legislatur einen neuen Regierungschef zu installieren, bat Begam Lutanis Gulantir Cajo T. Abeja III. um Fortführung der Amtsgeschäfte.

Laub 2523 (Juni GZR)

Ulan Hoes, Präsident von RB Feanaro Erigon, kündigt vollmundig den Transfer zweier bündischer Rammballspieler zum RB an. Allerdings hat er die Rechnung ohne diese Beiden und deren Vereine gemacht. Ungewöhnlich kleinlaut muss er daraufhin unter dem Spott nicht nur der Rammballwelt zurückrudern.

Barr 2523 (Juli GZR)

BAMBU-Generalsekretär Pargon Moonra wird von den Bündnisstaaten im Amt bestätigt. Die AU stellt ein Sondervermögen für die Instandsetzung der maroden Infrastruktur von Mi Wath, der ehemaligen Schwarzen Provinz zu Verfügung. Originalton Cayo T. Abeja III: „Das ist ein Doppelwumms!“

Rabi 2523 (August GZR)

Machtwechsel in Mi Wath. Der bislang regierenden CEaA wird das Vertrauen entzogen. Luw Kneanar von der TEaA wird mit 67,11 Prozent neuer Statthalter der ehemaligen Schwarzen Provinz.

Feli 2523 (September GZR)

Die Doppelspitze wird zur Normalität. Die Demokraten von Feanaro bestätigen Dearil Zian zwar im Amt, stellen ihm mit Maana Terst allerdings eine Co-Vorsitzende zur Seite.

Sala 2523 (Oktober GZR)

Hat Alfons Gularsk Atombomben oder nicht? Diese Frage beschäftigt nicht nur AU und BAMBU. Letztendlich verzichtet man allerdings auf Sanktionen, da man damit nicht den Direktor, sondern lediglich das Volk der TN treffen würde. „Lasst ihm sein Förmchen“, so ein nicht genannter hochrangiger Diplomat der UAF etwas undiplomatisch. Und: „Der will nur orbanisieren!“

Ykin 2523 (November GZR)

In Korangar bleibt das Amt des Statthalters bei den Demokraten der CEaA. Jandarato Runesi wird mit 59 Prozent gewählt.

Rach 2523 (November GZR)

Die MIDWAY-Katastrophe überschattet alles. Die Raumstation wird komplett vernichtet. Die sechsköpfige Besatzung stirbt. Ebenfalls Opfer: Raummarschall a.D. Albus Rosanfang, ehemaliger Chef des SvS. Schwerverletzt überleben Alt-Begam Nodecano Furyatan und Lawelodos, ein Offizier des Schattenkorps. Verschwörungstheorien schießen aus dem Boden. Was wirklich passiert ist, könnte der Alt-Begam berichten. Dieser liegt allerdings im Koma.

Fean 2523 (Dezember GZR)

Der Not gehorchend werden der Delista Lawelodos und Alt-Begam Nodecano Furyatan auf Jasny in Kryostase versetzt. Das Medizinerteam um Prof. Dr. Dr. Frindor Halemgard sieht das noch nicht am Menschen getestete neuartige Heilverfahren als letzten Ausweg, um Leben zu retten und Klarheit über die Vorgänge rund um MIDWAY zu erlangen.

Helmar von Huncis, Feanaro Times

Jandarato Runesi neuer Statthalter von Korangar – Demokraten der CEaA weiterhin mit absoluter Mehrheit

Korangar-Stadt, 15. Ykin 2523 (15.11. GZR) Zwar haben die Cearadas von Korangar knapp 3 Prozent verloren. Dennoch erreichten sie 53,39 Prozent erneut die absolute Mehrheit. Die Sozialisten der TEaA konnten sich von 5,56 Prozent auf 13,29 Prozent verbessern. Auf die liberale MaI entfielen 18,69 Prozent, die Aporisten der CaA erreichten 14,63 Prozent.

Jandarato Runesi (Bild links), Spitzenkandidat der Demokraten, konnte bereits im ersten Wahlgang 59 Prozent auf sich vereinen. Jorana Abjif, die Frontfrau der Aporisten, erreichte 25,63 Prozent. Die Kandidaten von TEaA und MaI spielten keine Rolle und landeten unter 10 Prozent.

Korangar-Stadt bleibt Hochburg der CEaA

Ein ebenfalls gutes Ergebnis erreichte Pargon Dyrion (Bild rechts), der Kandidat der TEaA für das Amt des Oberbürgermeisters von Korangar-Stadt. 57,59 Prozent der Wählerinnen und Wähler schenkten ihm bereits im ersten Wahlgang ihr Vertrauen.

Jandarato Runesi kündigte an, sein Kabinett zügig zu benennen. Auch versprach er, Frauen und Halbhaczinen zu berufen.

Helmar von Huncis, Feanaro Times

Hoffnungslos aber nicht ernst – hat er die A-Bombe oder hat er sie nicht?

Finrod, 15. Sala 2523 (04.10. GZR)

Ein Kommentar von Sparan Bramene, Feanaro Times

„Niemand hat die Absicht, eine Atombombe zu testen.“ Mit diesem Satz meldete sich Alfons Gularsk (Bild), selbsternannter Direktor der Trance Nation nach längerer Abstinenz auf der Bühne der Weltpolitik zurück.

Bei Apor, da war ja noch was. Und Alfons Gularsk wäre nicht Alfons Gularsk, wenn er sich nicht mit einem Paukenschlag in Erinnerung bringt. Zwar gibt es weder einen Beweis für die Existenz einer Atombombe noch für das Gelingen eines Tests. Aber es wurde zumindest eine erdbebenähnliche Erschütterung beim Testgelände registriert. Dieses Pokerspiel passt zum Regime, das ohne die mutmaßliche Existenz von Atomwaffen kaum internationales Gewicht hätte.

Auch der Zeitpunkt passt: Während sich Ultos in einer relativ ruhigen Friedensphase befindet, hat doch niemand Interesse daran, dass ein Konflikt mit der Trance Nation und dem SKS eskaliert. Die Chancen stehen also gut, dass das Gularsk-Regime bis auf ein paar hilflose Sanktionen wieder davonkommt.

Gularsk baut seine Atomwaffenfähigkeit aus, weil er darin eine Bestandsgarantie gegenüber der IADN sieht. Und Tranceheaven kann sich sogar bestätigt fühlen, konserviert das Regime doch einen anhaltenden Konflikt, was halt auch zur innenpolitischen Logik des Direktors passt.

Die Trance Nation kann es sich leisten, mit Atomtests sein Regime zu stärken, weil es um die strategische Konkurrenz zwischen AU und BAMBU auf der einen Seite und der IADN auf der anderen Seite in der Region weiß. Die UAF, von der die Trance Nation und damit der SKS wirtschaftlich letztlich abhängig ist, äußert zwar deutliches Missfallen, braucht aber die Trance Nation und den SKS als Pufferstaat in den Südkarpaten.

AU und BAMBU werden sich also hüten, mit Sanktionen einen unkalkulierbaren Zusammenbruch der Trance Nation herbeizuführen. Und auch für die IADN ist eine weitergehende Konfliktverschärfung zu riskant.

„Lassen wir dem Direktor doch seine Spielchen“, so UAF-Regierungssprecher Flacor Domnal in seiner gestrigen Erklärung.

Dem setzt der Kommentator gerne noch einen drauf: „Die Lage ist zwar hoffnungslos, aber nicht ernst.“

Geheime Kryo-Tests erfolgreich – Alfons Gularsk lebt – Anzeichen von Atomtests in den Südkarpaten

Tranceheaven. Auf einer plötzlich einberufenen Pressekonferenz, zu welcher kaum eine Gazette erschien, wurde durch Alfons Gularsk persönlich bekanntgegeben, dass ein hochgeheimes Wissenschaftsprojekt, das unter der Leitung des renommierten Wissenschaftlers Fandango Jones (NN10 berichtete) in einem unterirdischen Sicherheitsbereich im Nordwesten der Trance Nation untergebracht ist, erfolgreich die umstrittene Kryo-Technologie entwickelt und zum Einsatz gebracht hat.

Die Trance Nation ist ein Staat, der nicht nur von der IADN sondern zuletzt auch von der ITUF für Menschenrechts- und Völkerrechtswidrige Aktivitäten angemahnt wurde. Regierungschef und Staatsoberhaupt Alfons Gularsk, der sich selbst den Titel „Direktor“ gegeben hat, etablierte den Begriff Demokradiktatur für seine Regierungsform – nennenswerte Unterschiede zur Diktatur sind allerdings nicht festzustellen. Die Trance Nation und sein Direktor gehören zu den wenigen Staaten auf Ultos, die sich offen zur Diktatur bekennen und Wahlen jeglicher Art ablehnen. Zwar waren freie und demokratische Wahlen regelmäßig Gegenstand von verschiedenen Verträgen und Chartas mit der IADN, wurden jedoch nie umgesetzt.

Anmerkung der Redaktion

In den letzten Jahren war es ruhig um die Trance Nation und ihren Direktor gewesen. Nach einer Jahre-überdauernden Regierung der Ablehnung, Anfeindung und Anmaßungen konnte durch das Fehlen des Direktors das Land erblühen, sogar der Tourismus nahm wieder Fahrt auf – es wurden sogar Gerüchte hörbar, dass das GM5 – Festival 2524 wieder in der Trance Nation stattfinden könne. Die Administrative der Trance Nation pflegte unbürokratischen aber korrekten Umgang mit seinen Bürgern, verschiedene – auch unabhängige – statistische Erhebungen ergaben, dass die Zufriedenheit der Einwohner aber besonders auch der Touristen starken zuwachs nahmen. Das Ultische Kommitee vom Roten Brett (UKRB) teilte zudem mit, dass mindestens 173 politische Gefangene, darunter auch mindestens 14 Pellkartoffel-Köche aus der Gefangenschaft entlassen wurden. Das mediale und politische Interesse an der Trance Nation nahm ab – weshalb die Administrative, welche stets institutionell und nie personell auftrat, regelmäßig zur „Dringlichen Pressekonferenz“, „Pressekonferenz Extrem“, „Pressekonferenz Wichtig (Kopie) (2)“ aufrief, welche unter mangelnder Beachtung litten. Lediglich die „Pressekonferenz ultra Wichtig kommt alle bitte schnell hinterher gibts Vanilletee“ konnte einige Journalisten ins Land holen, vorteilig war die Konferenz mit dem Inhalt „Die Zugvögel sind zurück“ leider wenig für die Trance Nation, schließlich gilt seither der dortige Vanilletee in Kreisen der Weltpresse als ungenießbar.

Wenig verwunderlich ist daher, dass die jüngst einberufene Pressekonferenz „Wtf, Tagesordnungspunkt 3 hat mein Leben verändert – Pressekonferenz NOW“ kaum Journalistenkollegen auf die entlegene Insel lockte, lediglich Sir Læð von Måsøschcer, der seit dem NN02 als Korrespondent für das Norsbroker Nystabladen zuständig ist, war zufälligerweise vor Ort und konnte Zeuge der unglaublichen Nachricht werden. Kryo-Technik funktioniert und der als verschollen geltende Alfons Gularsk ist wohlauf und lebendig. Herbeigerufene Kollegen aus dem wissenschaftlichen Ressort des NN haben inzwischen bestätigt, dass die beschriebene Kryo-Technologie plausibel ist und bekannte logische und technische Probleme durch Fandango Jones offenbar gelöst wurden. Noch ist unklar, wie die Wissenschaftswelt auf diesen Meilenstein reagieren wird. Zunächst ist nicht davon auszugehen, dass die Wissenschaftler der Trance Nation die Befugnis erhalten, Details ihrer Arbeit weiterzugeben. Jedoch rechnen Experten mit einer rasanten Entwicklung in den kommenden Monaten und Jahren im Kryo-Bereich.

Dass Alfons Gularsk seine Amtsgeschäfte wieder aufnehmen wird, dürfte auch für die politische Welt von Relevanz sein. Entgegen verschiedener vormals konsensfähiger Thesen im Wissenschaftsfeld scheint die kognitive Fähigkeit des Diktators von der Zeit im Kryo-Container keinen Schaden genommen zu haben. Auf Nachfrage von von Måsøschcer, ob der Direktor den wissenschaftlichen Durchbruch feiern wolle antwortete Gularsk ernst:

„Ich verstehe Ihre Frage so, dass es Politiker im Bamberger Bund und der Asgardischen Union gibt, die wünschen, dass wir die Wissenschaftler und Experimentalphysiker der Trance Nation mobilisieren, um ein geheimes Atom-Arsenal aufzubauen, ja? Mir ist nicht bekannt, dass eine solche Absicht besteht. Niemand hat die Absicht, eine Atombombe zu testen.“ Da zur nahezu gleichen Zeit ein aus weiter Entfernung herdringendes dumpfes Geräusch zu vernehmen war, fügte Gularsk an: „Das war wohl das Feuerwerk. Wir feiern den wissenschaftlichen Durchbruch“