Vormarsch der IADN-Koalition gerät ins Stocken

von Waldemar Petersen


Die in Davien auf Bitte des Interimsregulators Adam Aarherz agierende Militärkoalition aus IADN-Staaten und der Republik Torassia hat mittlerweile weite Teile der Provinz Centrum unter ihre Kontrolle gebracht. Die Truppen der IADN stehen mittlerweile nur noch wenige Tagesmärsche von Alpaterowo entfernt; Thëben Machar hat angeordnet empfindliche Institutionen nach Yassara zu verlegen.

Doch der Vormarsch stockt. Mittlerweile sind gut 170 IADN-Soldaten in der Offensive gefallen, die Operation genießt in den jeweiligen IADN-Staaten auch nur durchwachsenen Rückhalt. Kritisch ist, dass das Militär des Centrums durch Bestechungen und Überläufer mittlerweile quantitativ stark angewachsen ist. Gleichzeitig ist die Länge der zu haltenden Frontlinie kürzer geworden, auch wenn in den vergangenen Tagen zunehmend langsamer. Weiterer Raumgewinn durch die alliiert-torassische Koalition im Centrum wäre nur mit weiterer Verstärkung der Bodentruppen realisierbar, was jedoch mit hohen Verlusten verbunden sei, weshalb – so die Sorge auf IADN-Seite – eine Bodenoffensive der eigenen Bevölkerung nicht vermittelbar sei.

Kompromissangebot aus Alpaterowo

Unbestätigten Berichten zufolge liegt der IADN-Führung in Ctaeye nun ein Dokument vor, in dem Thëben Machar persönlich der Allianz ein Angebot unterbreitet. Machar bietet eine unverzügliche und unbefristete Waffenruhe an, sowie auf alle zu diesem Zeitpunkt unter Kontrolle der Koalition befindlichen Teile des Centrums zu verzichten. Im Gegenzug fordert er die IADN-Seite jedoch auf, die jetzt unter seiner Kontrolle stehenden Gebiete als offizieller Rechtsnachfolger der DVD und folglich deren Grenzen anzuerkennen, sowie die IADN-Truppen von der Frontlinie zurückzuziehen.

Dieser Vorschlag sorgt nun für Zerwürfnisse innerhalb der IADN. Denn: Das Angebot ist durchaus lukrativ. Der territoriale Gewinn in Davien ist außenpolitisch nützlich, abhängig vom Ausgang eines Referendums ähnlich dem in der Schwarzen Provinz wären verschiedene Optionen denkbar. Die naheliegendste Variante ist sicherlich die Schaffung eines unter alliiert-torassischer Verwaltung stehenden Territoriums, das mittelfristig wieder Autonomie erhalten und sich somit als Standbein der Demokratie in Davien etablieren könnte. Innenpolitisch stellt der Sieg eine Rechtfertigung für die Dutzenden gefallenen Soldaten dar; weitere Verluste könnten durch die Waffenruhe vermieden werden um den ohnehin schon nur durchwachsenen Rückhalt der Operation in der Heimat nicht zu überstrapazieren.

Zerwürfnis in der IADN?

Doch vonseiten Toruniens wurde das Angebot von vornherein abgelehnt. „Die völkerrechtliche Rechtfertigung unserer Präsenz in Davien ist die Bitte dazu durch das legitimierte Staatsoberhaupt, Interimsregulator Adam Aarherz. Unser Einsatz ist beendet, wenn die legitime DVD-Führung uns dieses Mandat entzieht oder die Grenzziehung in Davien von vor dem Putsch wiederhergestellt ist“, so Außenminister Raglund auf einer Pressekonferenz in Ctaeye.

Sollte man sich nicht auf eine gemeinsame Reaktion auf das Angebot Machars innerhalb der IADN einigen können, ist in hohen FRNX-Kreisen offenbar auch ein vollständiger Rückzug aus Davien nicht ausgeschlossen. „Der geopolitische Mehrwert eines unter alliierter Verwaltung stehenden Territoriums in Davien wiegt nach Auffassung der Föderalen Republik weder die mit der Schaffung eines solchen Territoriums einhergehenden logistischen wie administrativen Komplikationen auf, noch steht sie in Verhältnis zur Gefahr einer dauerhaft instabilen Situation in Davien oder erhöht das Risiko für eine solche möglicherweise sogar“, heißt es in einem vor wenigen Tagen an die Presse geratenen Dokument aus dem Innenministerium. Was sich hinter diesen sperrigen Worten verbirgt, ist eine klare Kampfansage in Richtung der eigenen Bündnispartner Allmeeren und Nordakronor – es droht ein offener Bruch in der IADN.

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