LemsenTales #9 – das Staffelfinale: Lemsendorf in Gefahr

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Verfasst von Willem Bruuk


Hotzentorf saß an seinem Schreibtisch. Er las Zeitung. Wütend haute Hotzentorf auf den Tisch. „Dieser Emil Lemsen aus Lemsendorf nimmt mir meinen Titel! Die Familie Lemsen war mir schon immer ein Dorn im Auge. Diese alte Lemsen, die schon lange verstorben ist, hat mir damals meinen Titel geraubt! Die beiden Söhne sind zu ihrem Kaff Lemsendorf gezogen… und dann habe ich das alte Postrestaurant aufgekauft, abgerissen und ein fettes Hotel draufgebaut! Haha! Doch ich bin nur der zweitreichste Mensch Pahragraus! Dieser Emil… diese Familie Lemsen… was soll ich tun? Neulich hat er sich sogar den goldenen Kreuzer weggeschnappt! Der goldene Kreuzer verleiht Macht! Macht, Macht, Macht! Ich will Macht! Was soll ich tun?“ Professor Rauschbart stand nicht weit von ihm weg. „Sie könnten nach Lemsendorf und den goldenen Kreuzer holen.“ „Gute Idee, Herr Professor. Gute Idee.“ Hotzentorf kratzte sich am Kinn. „Aber ich will mehr! Ich will ganz Lemsendorf haben und die Familie Lemsen für immer vernichten!“ Professor Rauschbart nickte. „Das sind vernünftige Pläne. Wir können mit der Kutsche hin.“

In Lemsendorf bei Heinrich und Claudia wird bald etwas Großes fertiggestellt: „Bald habe ich meine Erfindung fertig, Heinrich!“ meinte Claudia, die stolz zu Heinrich schaute.

Auch im „riesigen Tresor“ ist man gesprächig: „Töricht! Ich muss meinen goldenen Kreuzer besser schützen. Ich befürchte Schlimmes. Was ist, wenn ein Irrer kommt und meinen Kreuzer stehlen will?“ Emil ist verzweifelt. Doch Töricht kommt auf eine Idee: „Versteck ihn einfach in deiner Jackentasche. Da sucht niemand.“ Emil ist begeistert von Törichts Idee. „Töricht! Du bist genial!“

Auch in der Insel der Witschis hat man Pläne. Herrscher Hatscha steht am Dorfplatz. „Leute! Die Familie Lemsen hat so viel Gutes getan! Deshalb müssen wir nach Lemsendorf! Packt eure Koffer und macht die Segel fest!“

finale

„1, 2, 3… 1, 2, 3,…“ Richard joggte durch den Stadtpark von Lemsendorf. Immer wieder zählte er seine Schritte. Aber als Naturwissenschaftler ließ er sich ziemlich von den Pflanzen des Parks ablenken. Die sonnige Sonnenblume, die geschnittene Schnittblume, die essige Essblume, die künstliche Kunstblume… alle sind hier… Doch plötzlich machte es einen Knall. Richard wurde aus seinen Gedanken gerissen. Der Parksee war gleich bei ihm. Eine große Riesenkrake war im Parksee. Eine Riesenkrake? Richard rannte zu ihr. „Wer bist du denn?“ fragte Richard. „Ich bin die Riesenkrake! Und ich habe ganz schön Bauchaua…“ Plötzlich spuckte die Riesenkrake ein menschliches Skelett aus. Diese ähnelte Michael sehr… er war doch vom Schiff gefallen… Richard erschrak. Von einer Riesenkrake wurde er gefressen! Die Riesenkrake merkte, dass Richard aufgeregt war. „Keine Angst, ich esse nur Blödmänner. Du bist keiner. Doch dieser hat richtig schlecht geschmeckt. Den hatte ich schon Jahrzehnte im Magen… Jetzt geht es mir wieder besser. Wo bin ich denn?“ „Mein Name ist Richard. Und ich heiße dich willkommen in Lemsendorf.“ „Lemsendorf… das klingt supi!“ Die Krake reichte Richard einer seiner Tentakeln. Richard schüttelte den Tentakel der Krake. „Wir sind jetzt Freunde“, nickte die Krake. Die Krake setzte einen Tentakel aus dem Parksee auf den steinigen Boden des Parks. „Ich bin eine Amphibienkrake! Das habe ich mir mal irgendwie so beigebracht…“

Ein Gespräch im „riesigen Tresor“: „Heute machen wir mal ein Spaziergang. Durch den Stadtpark.“ bestimmte Emil. Töricht freute sich. Endlich darf er während der Arbeit mal etwas anderes machen als die Münzen putzen.

Als sie vor dem „riesigen Tresor“ waren, redeten sie miteinander. „Töricht, ich wollte dir mal was sagen. Du bist ein guter Assistent.“ „Ach echt…-“ Das Gespräch wurde durch einen großen Knall gestört. Ein Schiff kam im Binnenhafen von Lemsendorf an. Töricht und Emil rannten hin. Dort war das Schiff der Witschis! Hatscha sah die beiden und rannte entgegen. „Mit meinem Volk wollte ich mal einen Auswärtstrip machen. Immer nur auf der Insel hocken wird langweilig.“, meinte Hatscha. „Ich freue mich sehr, dass ihr uns besuchen kommt.“, sagte Emil. Hatscha lachte. „Wir auch. Unser Sonnengott gab mir schlechte Nachrichten. Etwas Böses soll euch zukommen, meinte er. Ich machte mir Sorgen und reiste zu euch. Wir bleiben zwei Tage. Wo können wir schlafen?“ Alle schauten Töricht an. Töricht seufzte. „Nun gut. Ihr könnt bei mir schlafen.“

Irgendwo im Nirgendwo: „Wo müssen wir jetzt hin, Rauschbart?“ „Ich glaube, wir haben uns verfahren.“ „Was?“ „Ja, Herr Hotzentorf.“ „So nehmen wir nie Lemsendorf ein.“ „In der Ruhe liegt die Kraft.“ Rauschbart schaute auf die Karte. „Wir müssen Richtung Osten.“ „Und wo liegt Osten?“ „Da wo wir Bananen kosten.“ Hotzentorf schaute Rauschbart skeptisch an. „Wir können eine kleine Pause machen.“ schlug Hotzentorf vor. Rauschbart und Hotzentorf stiegen von der Kutsche hinunter. Beide vertraten sich ein wenig die Beine. Um sie herum war nur Wald. Plötzlich leuchteten Rauschbarts Augen auf. Rauschbart schüttelte den Kopf. Niemand darf von seinem Geheimnis wissen. Auf jeden Fall nicht jetzt. Zum Glück hatte Hotzentorf nichts gesehen. Dieser machte nämlich sein großes Geschäft im Walde.

Wieder in Lemsendorf. „1, 2, 3… 1, 2, 3…“ Auch Heinrich hatte vor, im Stadtpark zu joggen. Dabei sah er eine Riesenkrake und Richard. Träumte er? Heinrich rieb seine Augen. Er war mittlerer Weile ein älterer Herr. Nein, eine Riesenkrake und Richard gingen wirklich spazieren. Heinrich joggte zu ihnen. „Hallo, ihr zwei!“ Alle blieben stehen. „Darf ich vorstellen; das ist die Riesenkrake!“ meinte Richard und zeigte zur Krake. Dabei sah Heinrich zur Riesenkrake. „Das sehe ich…“ „Hallo, ich bin die Riesenkrake. Schön, dich kennenzulernen.“

Bei Törichts Haus: „Hier ist mein Schlafzimmer!“ Die Witschis staunten. Richtige Zivilisation war ihnen unbekannt. Töricht führte sie durch jedes Zimmer. In jeder Ecke machte sich das Volk gemütlich. Ein Witschi breitete seine Matratze sogar in der Badewanne aus.

Endlich war Lemsendorf in Sichtweite. Hotzentorf und Rauschbart ritten in die Stadt hinein. Gleich war da der Stadtpark. Das neue Abenteuer konnte beginnen.

Hotzentorf hatte die Aufgabe, die bekannten Bewohner festzubinden, damit er und Rauschbart ungehindert die Stadt einnehmen konnten. Rauschbart sollte währenddessen in den „riesigen Tresor“ gehen und nach den goldenen Kreuzer suchen, der so viel Macht ihm verleihen würde. Sie legten ihren Plan los.

Hotzentorf band zuerst die Riesenkrake, Heinrich und Richard fest, die in der Nähe von ihm standen. „Was soll das?“ meinte Richard. Alle haben realisiert, dass Hotzentorf in der Stadt war. „Das ist für einen guten Zweck. Und das ihr nicht reden könnt, klebe ich euch eure Münder mit Klebeband zu!“ antwortete Hotzentorf.

Dann fuhr Hotzentorf mit seiner Kutsche weiter. Er entdeckte Törichts Haus. Auch Emil und Töricht fesselte er. Die Witschis entdeckte er nicht. Diese haben sich im Haus gemütlich gemacht.

Mit der Kutsche fuhr er Emil und Töricht zum Park.

Währenddessen ging Rauschbart zum „riesigen Tresor“. Die Gesichtserkennung zerstörte er mit seinen Leuchtaugen, die bei ihm aufhellten. Er kam hinein. Er klapperte alle Stockwerke ab, jedoch den goldenen Kreuzer fand er nicht.

Schnell rannte er zum Park. „Ich habe den goldenen Kreuzer nicht gefunden.“ sagte Rauschbart keuchend zu Hotzentorf. Während Rauschbart und Hotzentorf diskutierten, befreiten sich die Gefesselten. Die Krake gab Hotzentorf einen Stoß in den Bauch. Dieser wunderte sich: „Ihr habt euch befreit? Wie denn das?“ „Weil die Knoten nicht gut gebunden waren!“ meinte Töricht. „Und nun geht ihr ins Gefängnis!“ Hotzentorf lachte: „Wir gehen nicht ins Gefängnis. Wir werden Lemsendorf einnehmen!“ Daraufhin lachte Rauschbart: „Tja, Hotzentorf. Bis jetzt waren wir gute Partner. Doch nun spielen wir mein Spiel!“ Hotzentorf schaute Rauschbart verwundert an. „Das kannst du nicht machen, Rauschbart.“ „Und ob ich das kann! Und du wirst mein erstes Opfer sein.“ Hotzentorf erschrak.

Plötzlich hob Rauschbart ab. Er schwebte über den Boden. Ein Tornado wirbelte um ihn und verwandelte ihn in ein Zauberer. „Ich bin nicht Professor Rauschbart! Ich bin Zauberer Rauschbart! Hahaha!“ Dann zückte Rauschbart seinen Zauberstab und Hotzentorf wurde hypnotisiert. Rauschbarts Augen leuchteten. „Du wirst meine Pläne befolgen! Du wirst meine Pläne befolgen!“ Hotzentorfs Augen leuchteten nun auch und er sprach immer Rauschbart nach: „Ich werde Rauschbarts Pläne befolgen! Ich werde Rauschbarts Pläne befolgen!“ Rauschbart lachte: „Das ist schon mal ein guter Anfang. Und dass ihr kleinen Lemsener auch wirklich keine Chance haben, werde ich nun jeden Pahragrauer hypnotisieren, der ein kleines Spielzeug bei Hotzentorfs Restaurant gekauft hat!“ Rauschbart schwang seinen Zauberstaub. Auf einmal liefen Pahragrauer wie Zombies in Lemsendorf ein. Sie hatten alle Leuchtaugen. Die Spielzeuge, die man bei Hotzentorfs Luxusrestaurant kaufen konnte, hypnotisierten die Menschen. Ja, die kleinen Spielzeuge waren Hypnotisierungsmittel. Rauschbart ging es nie um den Erfolg des Luxusrestaurants. Mit den Spielzeugen wollte er einfach nur, dass die Menschen zu Zombies wurden, die alles machen, was Rauschbart wollte. Jeder Pahragrauer hatte einen Spielzeug in der Hand. Töricht bekam Angst: „Wir haben keine Chance.“ Plötzlich kamen die Witschis dazu. Sie scheinen wohl die Situation aus der Ferne beobachtet haben. Sie schlugen vielen Pahragrauer das Spielzeug aus der Hand. Wenn den Menschen das Spielzeug aus der Hand geworfen wird, sind sie nicht mehr hypnotisiert. Auch Heinrich, Richard und Töricht halfen mit, den Menschen das Spielzeug aus der Hand zu schlagen. Emil und die Riesenkrake versuchten, gegen Rauschbart zu schlagen, um ihn zu schwächen. Dies gelang eine Weile. Bis Rauschbart sein Zauberstab zückte und eine riesige Explosion auslöste. Alle lagen geschwächt auf dem Boden. Viele Pahragrauer waren immer noch hypnotisiert. War das das Ende? Wird Rauschbart gewinnen?

Plötzlich hörte man Gestampfe. Der Boden bebte. Jemand schien zu kommen. Ein weiterer Gehilfe von Rauschbart? Bitte nicht! Aber es war etwas anderes. Claudias Erfindung war fertig. Es war ein riesiger Roboter. Und Claudia saß darin und steuerte ihn. Dabei konnte Rauschbart nur lachen: „So eine Blechdose soll mich besiegen? Das ist das einfachste, was ich je hatte!“ Rauschbart streckte seinen Zauberstab gegen den Roboter aus. Er wollte den Roboter samt Claudia hypnotisieren. Ist das das Ende nun?

Doch als Rauschbart einen Strahl mit seinem Zauberstab gegen den Roboter strahlen wollte, passierte nichts. Er versuchte es immer wieder, doch es passierte nichts. Denn der Roboter war stärker als Rauschbart. Dann sagte Claudia: „Emil, gib mir deinen goldenen Kreuzer!“ Emil warf seinen goldenen Kreuzer zum Roboter. Der Roboter fing dies und öffnete sein Gehäuse. Im Gehäuse setzte der Roboter den goldenen Kreuzer ein. Dann schloss er das Gehäuse. Durch den goldenen Kreuzer wurde der Roboter mächtiger und stärker. Der Roboter ballte seine Hände zu einer Faust und rannte gegen Rauschbart. Rauschbart schrie. Der Roboter rannte. Die Faust knallte so heftig gegen Rauschbart, dass dieser verschwand. Rauschbart löste sich einfach in Luft auf. In diesem Moment waren die Menschen nicht mehr hypnotisiert und sie waren frei. Lemsendorf war gerettet.

Die Lemsener jubelten. Die Witschis jubelten. Die Krake jubelte. Und Hotzentorf? Dieser lag erschöpft am Boden. Er war sauer. „Nichts klappt!“ Und er rannte weinend aus Lemsendorf heraus. Die Pahragrauer, die gerade hypnotisiert waren, wussten gar nicht, wo sie sich befanden. Diese tapsten ahnungslos durch Lemsendorf herum. Während die Pahragrauer verwirrt waren, feierten die Lemsener, die Witschis und die Krake feierten eine Party. Dabei feierten sie so lange, dass der Abendhimmel über Lemsendorf strahlte. Und ein Lichtschein leuchtete auf den Stadtpark. Wahrscheinlich eine Botschaft des Totenreiches. Vielleicht feierte man dort auch eine Party?

Und Irgendwo, im Nirgendwo, da war eine Stimme: „Ich bin Rauschbart. Mächtig. Mich kann man nicht besiegen. Ich werde wieder kommen.“

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