SKS will geschlossenen Antrag zur Wiederaufnahme in die ITUF einreichen.

Tranceheaven. Heute Morgen, kurz vor 53, erreicht die Redaktion des Norsbroker Nystabladen eine bahnbrechende Pressemitteilung aus dem Regierungssitz der Trance Nation und dem Hauptsitz des Staatenbundes karpatischer Staaten. Unterzeichnet nicht etwa wie gewohnt durch den fragwürdigen selbsternannten Direktor Alfons Gularsk sondern durch keinen geringeren als Emanuel Kjamon. Dieser gibt bekannt, dass er mit sofortiger Wirkung und dem Beginn des heutigen Tages Aufnahmeverhandlungen mit dem neu gewählten ITUF-Generalsekretär Egor Darkin aufnehmen werde, um den Wiedereintritt des SKS in die ITUF zu beschließen.

In der Erklärung heißt es wörtlich:

Wir, die souveränen Staaten des Staatenbundes karpatischer Staaten (im Folgenden als SKS) unter Anleitung der souveränen Trance Nation, beantragen hiermit die Wiederaufnahme in die ITUF. Dies geschieht ausdrücklich nach geltender Rechtsgrundlage der gesetzten Verfassung des SKS, nach welcher Bündnispolitische Beschlüsse nur unter Einvernehmen des aktuell ranghöchsten amtierenden politischen Funktionärs des Bundes genehmigt und durchgeführt werden dürfen. In Vertretung des Staatenbundes karpatischer Staaten steht Emanuel Kjamon.

Wie auf Nachfrage des NN bekannt gegeben wurde, habe Alfons Gularsk gestern Abend seinen jährlichen Winterurlaub nach Nörgelstan angetreten. Aufgrund der wirren Verfassungskonstruktion des Staatenbundes und der Trance Nation selbst, entbindet ein solcher Urlaub den Direktor nicht nur von seinen politischen Pflichten, sondern auch von seinem Amt als solches. Dadurch wurde Emanuel Kjamon, sein Stellvertreter, zur höchsten politischen Instanz des kontinentalen Bündnisses. Kjamon hatte zuletzt durch seine ITUF-offene Politik auf sich aufmerksam gemacht. Bereits im letzten Jahr gelang es ihm, den ersten Bündnispartner des SKS, die heilige Küste, wieder in die ITUF zu integrieren. Ein gutes halbes Jahr später sollen nun die Verhandlungen für die restlichen Staaten folgen. Bereits der Wiedereintritt der Heiligen Küste sorgte in Tranceheaven für Aufruhr, gab es zwar kein offizielles Statement von Gularsk gegenüber den Medien, wurde dennoch bekannt, dass die Beziehung zwischen Kjamon und Gularsk seitdem auf einer harten Probe steht. Emanuel Kjamon setzt mit dieser Entscheidung seine gesamte politische Laufbahn, wenn nicht gar sein eigenes Leben aufs Spiel.

„Wir müssen nun den Schutt des letzten Jahres in zwei knappen Wochen aufkehren“

Auf der anschließenden Pressekonferenz gibt sich Kjamon als Held. Stolz betritt er das Rednerpult, mit einem siegessicheren und sorgefreien Lachen öffnet er sich den Journalisten und hält eine viertrige Ansprache über die Zukunft der Nationen und dem Niedergang einer fehlgeleiteten Doktrin Gularsk. „Die ITUF ist der einzige Weg, der in turbulenten Zeiten wie den heutigen überhaupt eine Möglichkeit für einen stabilen Kurs bietet.“ Deklariert er. Gularsk habe zunehmend politisch-destruktive Motive vertreten, und damit dem Ruf und Ruhm des Staatenbundes massivem Schaden zugefügt: „Die Kritik, die häufiger aus dem IADN-Spektrum, allen voran Allmeeren und FRNX, erfolgt ist nicht unberechtigt. Denn wir haben unter der Leitung Gularsk gravierende Fehlentscheidungen erduldet und müssen nun den Schutt des letzten Jahres in zwei knappen Wochen versuchen aufzukehren“ Denn der Urlaub von Gularsk sei auf zwei Wochen angesetzt. Unabhängig davon, wo Gularsk seinen Urlaub verbringt, per Verfassung ist er in den kommenden zwei Wochen politisch und juristisch so machtlos wie ein Zivilist in der Trance Nation.

Politikwissenschaftler Prof. Dr. Olaf Dreger kommentiert gegenüber dem NN: „Dieser politische Aktionismus ist bisher Beispiellos in der karpatischen Geschichte. Über all die Jahrhunderte hat es unzählbare gewaltsame Intrigen und Putschversuche gegeben. Was Emanuel Kjamon hier liefert ist der erste zivile Putsch seit Jahrhunderten, wenn nicht gleich der erste seiner Art! Dieser Putsch kann aber nur dann erfolgreich sein, wenn Kjamon das Potenzial der fehlkonstruierten Verfassung komplett ausnutzt. Als Zivilist in der eigenen Diktatur kann man Gularsk auch juristisch Belangen und ihn vor ein Gericht laden. Als Direktor kann er per Verfassung keine Straftaten begehen, als Zivilist hingegen würde ihm selbst ein Hochverratsprozess bevorstehen. Es gilt nun abzuwarten, wie Kjamon verfahren wird.“

Indess werden in Skythea zurzeit alle Räder in Bewegung gesetzt und sogleich wird der neue Generalsekretär Egor Darkin bereits zu Beginn seiner Amtszeit mit einer globalpolitisch ausgesprochen heiklen Aufgabe konfrontiert. Denn klar ist: Ein Aufnahmeantrag des SKS in die ITUF wird nicht von allen Mitgliedern des Sicherheitsrates bedingungslos akzeptiert werden. Sind doch gerade die Hardliner der IADN starke Verfechter der Idee gewesen, den SKS-Wiedereintritt so kompliziert wie möglich zu gestalten. Sollte es Darkin gelingen, den SKS in einem geschickten Kompromiss wieder in die ITUF einzugliedern, dann hat er bereits im ersten Amtsmonat mehr erreicht als sein Vorgänger Norman Dinavier in einer gesamten Legislaturperiode – besser noch, er würde den Spieß umdrehen: Während Dinavier Urlaub machte und Gularsk seinen radikalen ITUF-Austritt nach vernachlässigbaren Provokationen bekündete, könnte Darkin der sein, der den ITUF-Austritt revidiert, während Gularsk im Urlaub ist.

Egor Darkin muss von Anfang an Krisenmanagement höchster Güte darbringen – Ohne Fehlversuche

Im Moment ist das jedoch noch eine nahezu unglaubliche Zukunftsmusik. Denn der Schuh drückt nicht nur in den Karpaten, sondern auch in Davien, wo sich die Machtansprüche der Demokratischen Volksrepublik Diktatistan unaufhörlich verschieben. Egor Darkin muss von Beginn seiner Legislatur an Krisenmanagement höchster Güte darbringen – und hat dabei keinen einzigen Fehlversuch. Wenn er dem SKS zu sehr entgegen kommt, besteht die Gefahr, dass Gularsk mit Amtsübernahme die Situation ausnutzt um seine politische Destruktive fortzuführen. Baut Darkin zu viel Druck auf Kjamon auf, kann es sein, dass er zurückrudert und damit die letzte momentane Hoffnung für den Wiedereintritt des SKS erlischt. Kjamon macht in seiner Erklärung deutlich, dass er kooperationsbereit und offen in die Verhandlungen mit Darkin gehen möchte. Der Beitritt in die ITUF werde einer der frühen Höhepunkte des neuen Kalenderjahres. Allerdings heißt es auch in der Erklärung, dass die ITUF nach wie vor eine globalpolitische Kontrollinstanz sei, aber keine exekutive, judikative oder legislative Gewalt souveräner Staaten beeinflussen dürfe. Man lehne deshalb ITUF-Gesuchen einer Fahndung, wie etwa nach Gularsk oder Franz Mann, grundsätzlich ab: „Eine solche Maßnahme kann und darf nur durch die obersten Gerichtshöfe des SKS entschieden werden.“ Folglich ist nicht ausgeschlossen, dass Gularsk vor Gericht aussagen muss – doch erfolgt dies nicht unter Einflussnahme der ITUF.

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