LemsenTales #8 (2/2): Der Taugenichts

pn3

Verfasst von Willem Bruuk


Vor vielen Jahren hatte auch Richard einen Sohn bekommen. Auch er ging zur Schule. Doch zum studieren reichte es nicht. Er wurde der Assistent von Emil. Er hieß Töricht.

Der Wecker klingelte. Töricht fiel aus dem Bett. Mit verschlafenen Augen begab er sich ins Bad. Er putzte seine Zähne und zog sich an. Dann ging er die Treppen hinunter. In einem Häuschen, mit zwei Etagen, wohnte Töricht in Lemsendorf. Mittlerweile ist die ganze Familie Lemsen nach Lemsendorf gezogen. Es war klein und hatte einen winzigen Garten. Im unteren Stockwerk angekommen, dem Erdgeschoss, ging er zur Küche. Er machte sich ein Müsli. Dabei schaute er auf die Uhr. Schon so spät? Das wird Cousin Emil nicht gefallen, wenn er zu spät zur Arbeit kommt. Töricht ließ alles stehen und rannte zum „riesigen Tresor“. Wie schon erwähnt, arbeitete Töricht als Assistent von Emil. Da der „riesige Tresor“ auf einer Erhebung gebaut wurde, musste er die Erhebung erst mal hinaufrennen. Am Eingang angekommen, musste er erst in eine Gesichtserkennung hineinsehen, die am Eingang befestigt war. Die Gesichtserkennung erkannte Töricht und so rannte er die 84 Treppen des „riesigen Tresors“ hinauf, bis er bei Emils Büro angekommen war. Emil wartete schon ungeduldig auf ihn: „Töricht! Schon wieder zu spät! Warum muss das jeden Tag so sein?“ Zornig wartete Emil auf Törichts Antwort. „Ähm…“ Töricht wurde nervös. „Ich wäre ja immer pünktlich. Aber wenn dein ‚riesiger Tresor‘ nicht auf einer Erhebung errichtet wäre, es keine Gesichtserkennung gäbe und man nicht 84 Treppen hinauf laufen müsste, bis man bei dir ist… Warum gibt es das alles überhaupt?“ Töricht erwähnte dabei nicht, dass er zu spät aufgestanden war und das einer der Hauptgründe war, weshalb er jeden Tag zu spät war. Aber das würde Emils Wut noch wütender machen. „Töricht! Als reichster Mann von Pahragrau muss das so sein! Die Erhebung ist deshalb so… weil… weil… wenn es eine Überschwemmung in Lemsendorf gäbe und der ‚riesige Tresor‘ auf keiner Erhebung errichtet wäre, dann würde das Wasser mein ganzes Gebäude überschwemmen! Mit dem ganzen Geld! Das wäre eine Tragödie! Ein Skandal! Ein…-“ Töricht räusperte sich. Emil setzte fort: „Die Gesichtserkennung ist dazu da, weil es genug Idioten hier draußen gibt, die mein Geld rauben wollen! Und die 84 Treppen sind eine Geschäftsidee! Wenn meine Geschäftspartner die 84 Stufen hinaufsteigen, lesen sie nicht mehr das Kleingedruckte in den Geschäftsverträgen!“

Idioten gibt es draußen genug, die nicht nur an Emils Geld, sondern auch an Lemsendorf heranwollen! Woanders schmiedet man schon Pläne…

…doch das erfahren wir in der nächsten Folge:

finale

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..