LemsenTales #7: Bis der Tod euch scheidet

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Verfasst von Willem Bruuk


Mutter Lemsen lag im Sterben. „Auch im Totenreich werde ich euch lieben. Nichts kann uns von unserer Liebe trennen, hört ihr? Wenn ihr mich vermisst, ich bin da. Schaut in den Himmel hinauf. Ich bin so stolz auf euch, meine Kinder. Ich liebe euch unendlich lang.“ Sie küsste ihre beiden Söhne auf die Wangen, dann schloss sie die Augen. Ihre beiden Söhne saßen am Sterbebett. Mutter Lemsen war tot. Sie war eine starke Person. Erst ihr Vater, dann ihre Mutter musste sterben. Heinrich zündete eine Zigarette an, ging hinaus. Er sah die Morgensonne an. Warum? Warum müssen immer die guten Menschen sterben? Seine schwarze, hochgegelte Frisur glänzten im Sonnenlicht. Er war ein schlauer, junger Mann. Die Frauen liebten ihn heimlich. Doch nun hat er andere Sorgen als die Frauenwelt. Ihre Mutter war weg. Nie mehr würde er ihre liebende Art spüren. Heinrich weinte nie, jedoch kämpfte er mit den Tränen. Das sah auch Richard. Dieser wollte nach seinem Bruder sehen. Man trug den Sarg hinaus. „Wir müssen nun stark sein, Heinrich“ meinte Richard in einem ängstlichen Ton. Heinrich sagte nichts. Er war woanders. Mit seinen Gedanken beschäftigt.

In der Mittagszeit gingen alle mit schwarzer Kleidung auf den Friedhof. Die Mutter wurde beerdigt. Die Blumen warf man auf den Sarg. Tränen flossen. Die ganze Gegend war anwesend. Frau Lemsen war beliebt.

Am Abend wollte Heinrich durch die Stadt laufen. Sich ablenken. Er lief bis zum Stadtrand und entdeckte einen kaputten Schuppen. Beim kaputten Schuppen sah er Claudia – die Erfinderin – laufen. Sie wohnte da? Heinrich ging zum Schuppen. Claudia erschrak, als sie Heinrich sah. „Heinrich! Was machst du da?“ „Ich… ich…“ Heinrich bekam kein Ton heraus. Er liebte Claudia. Sie war schön. Und intelligent. Auch Claudia empfand etwas für Heinrich. „Es tut mir leid wegen deiner Mutter.“ sagte Claudia. Die Erfinderin bat ihn in ihren Schuppen. Sie baute gerade Teile für ihre Erfindung. Doch Claudia hatte nur Gedanken für Heinrich. Er sah so schön aus. Plötzlich küsste Claudia Heinrich. „Es ist nicht meine Art. Aber ich muss dir sagen, dass ich dich liebe, Heinrich.“ meinte Claudia in einem verzweifelten Ton. „Ich liebe dich auch, Claudia.“ Claudia streichelte Heinrichs Haar. Dann küssten sie sich erneut und gingen ins Schlafzimmer.

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