Die schwarze Provinz sieht schwarz

von Waldemar Petersen


Hat Adam Aarherz bereits aufgegeben?

Pano, 11.I.2520. Die Unionsrepublik Ancalim-Feanaro hat, von der Weltöffentlichkeit weitgehend unbeachtet, die Kontrolle über die Schwarze Provinz der DVD übernommen. Quasi über Nacht, so scheint es, hat die Unionsrepublik den gesamten Nordwesten Daviens okkupiert; eine Fläche größer als Paramur. Überraschend wenig Widerspruch war zu vernehmen – weder vonseiten der IADN, was schlicht mit mangelndem Interesse begründet werden kann – noch, und das ist verwunderlich, vonseiten der aktuellen DVD-Regierung um Adam Aarherz.

Dabei war – so wissen wir heute – die Okkupation erst der erste Schritt. Nachdem die UAF-Führung merkte, dass sie derart unwidersprochen in Davien Fakten schaffen konnte, wurde kurzerhand ein Referendum herbeigezaubert, welches (o Überraschung) zugunsten eines Beitritts der Schwarzen Provinz zur Unionsrepublik Ancalim-Feanaro ausging. Zwar war das Referendum weder in Einklang mit dem Völkerrecht (denn die Aufforderung Aarherz‘ zur militärischen Unterstützung bezog sich auf den Kampf gegen Machar, sie war keine Einladung zur Annexion davischen Territoriums!), noch wurde das Referendum von ITUF-Seite beobachtet oder bestätigt.

Die Annexion der Schwarzen Provinz, oder Mi Wath wie sie nun genannt wird, ist letztendlich ein Resultat der Zurückhaltungspolitik der IADN-Mächte – so zumindest sieht die Lage Prof. Dr. Bhentelesi, Professor für Militärgeschichte und Geopolitik an der Universität Alipha. Denn der BAMBU, der seit dem ITUF-Austritt des SKS und den innenpolitischen Unruhen in Davien ohnehin schwer geschwächt ist, hätte einer klaren Ansage seitens der IADN nichts entgegen zu setzen gehabt. Stattdessen hat man die UAF gewähren lassen, sich einen Teil des Bündnispartners einzuverleiben, und hat offenbar noch nicht einmal ein Problem damit.

Wenn die DVD-Führung um Aarherz nun meint, zur Annexion durch die UAF zu schweigen um das Image des intern einigen und stabilen Bamberger Bundes nicht zu gefährden, verkennt sie die Schwere der Situation. Zwar hätte die DVD selbst der Annexion mittlerweile nichts mehr entgegenzusetzen, die ITUF und die Gulmer Konventionen hat sie jedoch auf ihrer Seite. Stattdessen geht sie nun das Risiko ein, externe Staaten wie die Republik Torassia und möglicherweise sogar Torunien in den Konflikt einzubeziehen, die sich im ungünstigsten Falle die Strategie aus dem Hause Finrod zum Vorbild nehmen könnten – ein Schritt, der das Ende der DVD als souveränen Staat einläuten könnte.

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