Staatskongresswahl 2521: Klatsche für die Zentrumsliberalen, Feierlaune bei den Sozialisten

Diesen Sonntag wählten die Erkassier ihr Parlament, fünf Monate früher als geplant. Die durch den Koalitionsbruch der NPR notwendig gewordenen Neuwahlen stellen sich für die Zentrumsliberalen jedoch als vollkommene Katastrophe heraus. Die Sozialisten hingegen sind in Hochstimmung.

LUZÍMBORA — Mit 21,1 Prozent wurde die NPR bei der Kongresswahl 2518 zweitstärkste Kraft, ihr bestes Ergebnis in Jahrzehnten. Doch auch ein traumhaftes Wahlergebnis ersparte ihr keine innerparteilichen Konflikte. Einem hitzigen Streit mit dem damaligen Koalitionspartner NL über den Staatshaushalt Anfang 2520 folgte Ende des Jahres ein toxischer Flügelkampf über die Ausrichtung der Partei in Sachen STAVA. STAVA-Gegner und Vorsitzender des NPR-Präfekturverbands Wathland, Gejork Trasec erwirkte überraschend ein Mitgliedervotum über den Verbleib in der Regierung auf dem November-Parteitag und schaffte es letztendlich die Koalition zu spalten, ein direkter Angriff auf den Parteivorsitzenden Paul Scheldenbooor, der im Zuge des Koalitionsaustrittes das Amt des Regierungspräsidenten verlor und den Parteivorsitz nur knapp halten konnte.

Doch so clever Trasec sein politisches Attentat auf Scheldenboor geplant hatte, so sehr hatte er sich um die Gunst der Wähler verkalkuliert. Denn schon knapp eine Woche nachdem die Zentrumsliberalen die Koalition einseitig aufgekündigt hatten rutschten ihre Werte in den Umfragen zunächst nur um zwei, nach ein paar Wochen plötzlich um sechs und dann um elf Prozentpunkte ab. Nun bekam die Partei für Trasecs Spielchen die Rechnung: Magere 6,1 Prozent erzielten die Zentrumsliberalen am vergangenen Sonntag, dem 7. März. Parteivorsitzender Scheldenboor äußerte sich enttäuscht, aber gefasst: „Dieses Ergebnis ist beschämend, dennoch kommt es nicht aus heiterem Himmel. Herrn Trasecs Bemühungen, die STAVA-Integration unseres Landes zu sabotieren, hat das Ansehen unserer Partei bei den Bürgerinnen und Bürgern nachhaltig geschädigt und uns Millionen Wählerstimmen gekostet.“

Im Hauptgebäude der Sozialistischen Partei hingegen schallt die Freude durch den Raum und es klirren die Gläser. Mit 26,1 Prozent sind sie nur 0,2 Prozent hinter den Neuen Liberalen zweitstärkste Kraft geworden und die eindeutigen Gewinner dieser Wahl. Kommissarischer Regierungspräsident und Parteivorsitzender Efrajm Szostome gab noch am selben Abend eine Pressekonferenz, auf der er zunächst den Wahlhelfern, sonstigen Arbeitern in den Wahllokalen und den Wählern dankte und anschließend Fragen der Journalisten beantwortete.

Die Neuen Liberalen, die zwar 4 Prozent gegenüber 2518 verloren haben, aber dennoch knapp stärkste Kraft geblieben sind, zeigten sich im Großen und Ganzen zufrieden mit ihrem Abschneiden. NL und SP haben bereits in der Nacht von Sonntag auf Montag in einer gemeinsamen Erklärung bekanntgegeben, in den drei Monaten der Minderheitsregierung gut zusammengearbeitet und dementsprechend erneut intensive Sondierungsgespräche eröffnet zu haben. Nach dieser Wahl hätten sie zumindest die nötige Mehrheit (253 von 459), um ohne Duldung koalieren und regieren zu können.

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